Okt 15

Zugegeben: Mein Auto hat einen CO 2 Ausstoß wie eine ganze Kuhherde, Energiesparlampen habe ich des schöneren Lichts wegen wieder durch gute alte Glühbirnen ersetzt und Billigflüge finde ich fantastisch. Trotzdem habe ich ein gutes Umweltgewissen. Denn es kommt meines Erachtens nicht darauf an, sein Leben im Einsatz für die Umwelt einzuschränken, sondern die positiven Aspekte umweltbewussten Handelns in seinen Alltag zu integrieren.

Heute ist Blog Action Day, eine Aktion bei der tausende Blogs weltweit über das Thema Umweltschutz berichten werden. Und auch ich möchte mich mit diesem Artikel daran beteiligen.

Als der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore vor wenigen Tagen den Friedensnobelpreis erhielt, so wurde damit vor allem sein jahrzehntelanger Kampf für die Umwelt gewürdigt. Mit seinem Film “Eine unbequeme Wahrheit” hatte er Millionen von Zuschauern den Zustand unseres Ökosystems vor Augen geführt, mit seinem weltweiten Konzert “Live Earth” die Sensibilität für Umweltfragen geschäft.

Sicherlich könnte man argumentieren, dass ein Konzert der Umwelt nicht hilft, doch man kann es auch so sehen: Die Aufmerksamkeit wird auf Umweltthemen gelenkt und immer mehr Bürger werden sich fragen, was tut die Politik eigentlich. Erst wer über die Gefahren von Atomenergie aufgeklärt ist, kann sich dagegen wenden, erst wer überhaupt weiss was Feinstaub ist, kann verbindliche Richtlinien fordern. Und nicht zuletzt zeigt der aktuelle Erfolg von Bio- und Ökoprodukten in den Supermärkten, dass wir Verbraucher die Macht haben, den Konzernen umweltbewusstes Handeln vorzuschreiben.

Um auf den Beginn des Artikels zurückzukommen. Ich glaube jeder einzelne muss die Prioritäten richtig setzen. Auf Auto und Flieger zu verzichten wäre zwar ehrenwert ist aber in den meisten Fällen nicht praktikabel. Und ob man seinen Teebeutel nun in die grüne oder gelbe Tonne tut ist doch völlig irrelevant. Wirkliche Veränderung kann man meines Erachtens aber z.B. durch folgende Massnahmen erreichen.

1. Grün wählen. Denn nur eine Partei kann große Themen wie Klimaschutz, Atomenergie, Förderung von modernen Heizungsanlagen oder Standards für Tierhaltung anpacken. Also geben wir ihnen die Macht zur Veränderung!

2. Stromanbieter wechseln. Zeige den Energieriesen die rote Karte. Ökostrom wird ausschliesslich aus regenerativen Energien gewonnen, das schont die Umwelt und muss am Ende nicht mal teurer sein, als beim normalen regionalen Großanbieter. Ein Anbieterwechsel ist sehr einfach, siehe hier.

3. Gesund essen. Bioprodukte sind leckerer als Lebensmittel aus Massenproduktion und enthalten in der Regel keine Farb- oder Konservierungsstoffe oder Rückstände von Pestiziden. Also warum nicht mal auf fertige Produkte verzichten und dafür mit Naturprodukten gut kochen. Rezepte gibt es z.B. hier und die Zutaten in jedem Supermarkt.

4. Naturnah reisen. Ja richtig gehört, denn wer zu Fuss Berge erklimmt, mit dem Kanu Flüsse erkundet und auf dem Rücken eines Kamels die Sahara durchquert wird die Schönheit der Natur zu schätzen wissen und sich zweimal überlegen ob er seine alte Autobatterie einfach achtlos in den nächsten Busch wirft.

Daneben gibt es natürlich viele Kleinigkeiten mit denen man nicht nur die Umwelt, sondern auch noch seinen Geldbeutel schonen kann. Wie wäre es z.B. mit fernbedienbaren Steckdosen? Gibt es im Baumarkt für 5 Euro und so kann man über Nacht oder wenn man die Wohnung verlässt mit einem Tastendruck alle Geräte vom Netz trennen. Oder Geschirr nicht per Hand spülen sondern im Geschirrspüler, spart Zeit und Wasser. Es gibt so viele Möglichkeiten, packen wir es an!



2 Kommentare

  1. rouge schreibt:

    Mutig wenn jemand mit einem grossen Auto zum Wählen der Grünen aufruft. Von unserem lokalen Verein hier bin ich nicht so begeistert.

  2. admin schreibt:

    Naja, das “grosse Auto” ist eigentlich ein Mini. :-)

    Nur spuckt der weitaus mehr CO2 (173 g/km) in die Athmosphäre, als die EU per Obergrenze (130g/km ab dem Jahr 2012) gern erreichen möchte.

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