Hamburger Operettenhaus führt bald Namen des Hauptsponsors
Ich musste es zweimal lesen um es zu glauben. “TUI Operettenhaus” nennt sich in Kürze das altehrwürdige Theater an der Hamburger Reeperbahn. Für Deutschland ist es das erste mal, dass ein Konzern die Namensrechte für einen Theaterbetrieb erhält, bei Fussballstadien war man das ja bereits gewohnt.
Die Hamburger hatten freilich auch in dieser Beziehung schon besonders zu leiden. Das traditionsreiche Volkparkstadion im Westen der Hansemetropole, in dem Jürgen Sparwasser bei der WM 1974 das legendäre Tor für die DDR im Spiel gegen die BRD erzielte wurde schon mehrmals umbenannt. Im Jahr 2001 zunächst zur “AOL-Arena”, während der Fussball-WM 2006 kurzfristig zum “FIFA WM-Stadion Hamburg” und erst seit dem 4. Juli heißt der Sportbau nun “HSH Nordbank Arena”.
Ein Theater ist kein Stadion. Aber natürlich ist Kultur genauso wie der Sport von Fördergeldern abhängig - eine Million soll dem Reiseanbieter der Namenswechsel wert gewesen sein. Die ganze Kooperation stehe dabei im Zusammenhang mit dem Start des neuen Udo-Jürgens-Musicals “Ich war noch niemals in New York“, die Weltpremiere ist für den 2. Dezember angesetzt.
Werden wir an diesem Tag Musicalbesucher sehen, die die Vorstellung mit Reiseprospekten in der Hand verlassen? Oder wird man für jedes gekaufte Ticket vielleicht einen Rabatt auf einen Transantlantik-Flug bekommen? Wie auch immer, an den neuen Namen wird man gewöhnen müssen.
Bildquelle: Flickr, Stage Entertainment
20. Mai 2008 um 15:26 Uhr
Liebe Musicalfreunde, liebe Veranstalter,
wer auch immer die Besetzungsliste des Musicals “Ich war noch niemals in New York” zu verantworten hat, er war sicherlich mit dieser Aufgabe überfordert. Neben wenigen jungen und engagierten Darstellern von diversen Nebenrollen sind die Hauptdarsteller zumindest gesanglich vollkommen überfordert. Für Liebhaber von Musicals, aber insbesondere für Liebhaber der Musik von Udo Jürgens ist ganz besonders das “Gekrächze” der zwei Senioren-Darsteller unzumutbar. Auch die Hauptdarsteller haben ihre Gesangsfähigkeiten dochwohl überschätzt, sonst hätten sie sich nicht für diese Rollen beworben.
Jeder bessere Alleinunterhalter könnte Udo-Songs sicherlich besser rüberbringen!
Einziges Lob geht an die Musiker und den Dirigenten, die zumindest versuchen, das Beste aus diesem “Musical” zu machen.
Das in der Aufführung am 16.05.08 die Vorstellung aus technischen Gründen noch mehrmals unterbrochen werden mußte, wäre ja noch hinzunehmen, aber die erhobenen Eintrittspreise mit der gebotenen Leistung in eine halbwegs vernüftige Relation zu setzen ist bei diesem Projekt leider nicht möglich.
21. Mai 2008 um 09:03 Uhr
Naja, man muss wohl einfach sehen das Musicals nicht unbedingt die Blüte der Hochkultur sind. Wer Anspruch und gute Qualität sucht ist in einem Theaterstück vielleicht besser aufgehoben. Manche Musicals werden an 7 Tagen die Woche 3 mal täglich gespielt, da ist es bestimmt schwierig immer eine gute Qualität zu erzielen.