Für Freunde der zeitgenössichen Kunst bietet sich noch bis zum 7. Januar die Möglichkeit, in Berlin eine fantastische Ausstellung zu besichtigen. Unter dem Titel “Neue Heimat” zeigt die Berlinische Galerie Werke welche “.. die Verortung des Individuums in einer von Mobilität und Migration geprägten Welt…” verdeutlichen sollen.
Wer nun Bilder von Flüchlingstracks oder Installationen mit tickenden Bahnhofsuhren erwartet wird sich wundern; viel subtiler und doch eindringlich nähern sich die Werke dem Thema aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Aus vier Richtungen versuchen die beiden Kuratorinnen Ursula Prinz und Anne Haun dabei den Besucher auf Standortsuche zu schicken.
Architektur, Natur, Dinge und Mobilität lauten die Oberbegriffe. Da gibt es zum Beispiel Bilder von Anton Henning in denen zweidimensionale organische Figuren nahtlose in den dreidimensionalen Raum eines Wohnzimmers oder in Porträts von Menschen eingebettet werden. Oder eine Klang-Raum-Installation von Brigitte Waldach, die mit überdimensionalen, blutroten Skizzen und geheimnisvoller Geräschkulisse die Angreifbarkeit des persönlichen Raumes visualisiert.
Die Vielzahl der Exponate beeindruckt und die Auswahl ist wirklich erstklassig. Selbst Kunstlaien kann ich diese Ausstellung sehr empfehlen. Der Audioguide ist übrigens im Eintrittspreis von 6 Euro bereits enthalten und liefert sehr gute Informationen zu allen Exponaten und oft auch Interviews mit dem jeweiligen Künstler.
Bildquelle: Tea Mäkipää (background) & Eva Grubinger (foreground) @ ‘Neue Heimat – Berlin Contemporary’ @ Berlinische Galerie, 2007, Photo taken by _Art (flickr)
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