Portofrei, schnell und sicher – so lautet der Werbespruch von Gancom. Versandkostenfrei ist ein Einkauf bei diesem Shop in der Tat; allerdings nicht nur für den Käufer, sondern auch für den Shopbetreiber – denn dieser kassiert fleissig das Geld für eingegangene Bestellungen ohne jemals zu liefern. Doch alles der Reihe nach…
Meine externe USB-Festplatte war vollgelaufen und ich wollte mir im Internet eine neue, größere kaufen. Meine Wahl fiel dabei auf eine Western Digital My Book Essential mit 1 TB Kapazität. Bei einer der einschlägigen Preissuchmaschinen fand ich das Gerät zu einem sehr guten Preis und wurde auf die Seite von gancom.de geleitet.
Schnell war die Bestellung abgeschlossen und die Kreditkartendaten eingegeben. Doch nach dem Absenden der Bestellung passierte erst einmal gar nichts. Nicht einmal eine Bestätigungsmail kam an, dafür wurde der Kaufbetrag sofort von meiner Kreditkarte abgebucht. Zur Sicherheit fragte ich ein paar Tage später nach, ob die Bestellung eingegangen sei, die lapidare Antwort: “…von unserer Seite her ist die Bestellung ordnungsgemäß gespeichert und auch bezahlt”. Fürs erste war ich beruhigt, doch zwei Wochen später immer noch keine Lieferung.
Es folgten mehrere Anfragen per Mail die alle unbeantwortet blieben. Die auf der Webseite angegebene Hotline entpuppte sich als Anrufbeantworter. Ich schrieb einen Brief und setze darin eine Frist, doch der Rückschein des Einschreibens kam nie an. Inzwischen fand ich heraus, dass noch mehr Gancom-Käufer betrogen wurden, bei betrugsopferforum.com gehen jeden Tag neue Meldungen ein.
Besonders brisant: der Geschäftsführer Markus Ottmann beschwichtigt in diesem Forum die Käufer und behauptet, das sich vielleicht ein paar Mails in seinem Spamfilter verfangen hätten. Ob sein Spamfilter auch Briefpost verschluckt ist zwar nicht bekannt, um Betrug handelt es sich aufgrund der Sachlage aber in jedem Fall. Mehrere Geschädigte haben bereits Anzeige erstattet und ich plane jetzt auch weitere Schritte.
Kurze Zeit später wäre ich auch fast auch noch auf einen dreisten Betrug bei EBay hereingefallen. Die Masche: Ein Käufer bezahlt per Paypal und schickt einen Freund vorbei die Ware abzuholen. Am Tag der Abholung kam eine Mail von Paypal das die Zahlung eingegangen sei und ich nun versenden könne. Durch einen glücklichen Zufall kam die Übergabe nicht zustande, als ich abends jedoch auf meinen Paypal-Account schaue ein Schreck: der Käufer hatte angegeben das ein Unberechtigter die Zahlung ausgeführt hätte und das Geld war wieder von meinem Konto runtergebucht.
Hätte ich die Ware zum Termin übergeben, wäre ich sowohl das Gerät als auch das Geld los gewesen. Da ich vom “Kumpel” des Käufers wahrscheinlich keine Ausweisdaten notiert hätte, wäre ein Nachweis des Handels quasi unmöglich, die Rückbuchung damit aus Sicht von Paypal legitim und ich wahrscheinlich obendrein als “Betrüger” gebrandmarkt. Doch dieses mal ging noch alles gut…
Juni 13th, 2009 at 20:34
Moinsen,
das nennt man aber mal eine dreiste Abzocke!
Wie kommt das denn, dass die Gancom-Seite noch online ist, wenn es definitiv bewiesen ist, dass der Betreiber das Handelsrecht und die Verpflichtungen bei einem Kaufvertrag nicht einhält?!
Der Betreiber ist doch angehalten bei Vertragsbruch Strafe zu zahlen?!
Nun zu Ebay. Was vor Jahren noch mehr oder weniger seriös betrieben wurde, hat sich leider als genauso ominös wie jeder andere normale Marktplatz entpuppt.
Nach dem Lesen deines Artikels, wurde ich in meiner Auffassung bestätigt, dass man sich lieber doppelt und dreifach absichert, wenn man übers Internet handelt.
Ich wünsch dir deshalb noch viel Erfolg bei deinen nächsten Schritten!
Juni 25th, 2009 at 13:14
Hallo, ich beabsichtige einige Computerkomponente zu kaufen, und wenn ich Google / Shopping benutze, kommt Gancom.de als einer der billigsten Anbieter hervor.
Nachdem ich etwas weiterrecherchierte, fand ich soviel negative Erfahrungen von anderen Geschädigte, daß ich mich frage warum Gancom von Google nicht bereits verbannt wurde ?
Ich meine, sind wir Kunden eigenltich nicht Wert vor Betrügern geschützt zu werden ?
Was für ein Scheiß.
Juli 5th, 2009 at 22:42
Das ging mir mit gancom.de ähnlich. Ich habe zwei Telefone besetellt und bezahlt. Das war am 3. Mai dieses Jahres (Zahlung rund 80 Euro mit Kreditkarte). Die Ware wurde niemals geliefert, aber von mir bezahlt. Mein Versuch, die Homepage gancom.de aufzurufen ist soeben gescheitert. Telefonisch gab es stets nur einen Anrufbeantworter (und das über eine 0700-Rufnummer!).
Ich werde Anzeige erstatten.