Als ich 1998 mit meinem Studium begann war alles noch so einfach. Das Internet war bei vielen noch nicht im Bewusstsein angekommen oder rangierte irgendwo zwischen Videotext und Telespielen. Im wesentlichen waren es noch Firmen und engagierte Computer-Freaks die Seiten für das neue globale Netz bauten, letztere oft unter Missachtung jeglicher gestalterischer Regeln – doch egal.
Schliesslich ging es im wesentlichen um das erhebende Gefühl seine Katze oder das aufgemotzte Auto der ganzen (virtuellen) Welt zu präsentieren.
Damals wurde das Internet in Büchern gern mit einer Stadt verglichen in denen Domainnamen den Strassenbezeichnungen entsprachen. Und da diese Stadt eher noch die Größe eines Dorfes hatte war fast jede Adresse noch zu haben. Glücklich derjenige, der sich rechtzeitig seinen Familiennamen als Internetdomain sicherte, eine Investition über die sich irgendwann sogar noch die Kinder freuen dürften.
Jetzt im Jahre 2009 sieht alles schon anders aus. Mein Name ist zum Beispiel in jeglicher Kombination schon vergeben, selbst mit Bindestrichen und abgekürztem Vornamen ist nichts mehr zu machen. Doch damit lässt sich leben; weit größere Probleme bereitet es den Namen eines neuen Produkts oder einer neu zu gründenen Firma zu finden. Einerseits will man einen kurzen prägnanten Namen, andererseits sind im Prinzip schon alle gängigen Wörter aber auch Phantasienamen mit 4 bzw. 5 Buchstaben bereits vergeben. Erlaubt man sich ein paar Zeichen mehr, so kommt man schnell auf so wenig griffige Domain-Namen wie beispielsweise:
- quintilon.com
- apparus.com
- niquos.com
- appalox.com
- karibalon.com
- primaxos.com
- texalon.com
Doch selbst diese kryptischen Namen sind nicht nutzbar, denn Texalon ist beispielsweise eine geschützte Marke. Doch es gibt weitere Tricks zur Namensfindung, hier eine kurze Übersicht:
1. Verkürzungen
Solange man das ursprüngliche Wort noch halbwegs erkennt spricht nichts dagegen ein paar Buchstaben wegzulassen. Prominente Beispiele sind
2. Buchstabenverdopplungen bzw. Lautsprache
Warum nicht einfach mal die Rechtschreibung ignorieren, wie z.B. bei
3. Zahlen einbauen
Macht einem auch schon vergebene Namen wieder zugänglich. Doch das klappt nicht immer. Wer z.B. dock3.com registrieren möchte wird feststellen, dass bis zu dock100.com schon jegliche Zahlenkombination registriert wurde. Erfolgreicher waren die Besitzer von
4. Komplizierte Namen
Scheinbar machen schwer zu merkende Konstrukte wenig Sinn, doch es gibt erfolgreiche Gegenbeispiele:
5. Ungewöhnliche Kombinationen
Es kann Sinn machen, Wörter aus verschiedenen Umfeldern zu mischen, z.B. sind zusammengesetzte Wörter mit Farben oder Orten denkbar:
Für was man sich auch entscheidet, man sollte sich stets vergewissern das der Name sowohl als .de als auch als .com-Domain noch verfügbar ist. Außerdem sollte jemand der den Namen am Telefon oder über Mundpropaganda hört eine reale Chance haben die URL richtig einzutippen.
Ich habe auch eine ganze Weile gesucht bis ich dann letztendlich fündig wurde. Den Namen und das zugehörige Projekt werde ich in Kürze hier vorstellen.
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